Barock

Zeithistorischer Überblick

Die Epoche des Barocks lässt sich zeitlich von ca. 1600 - 1720 verorten. Diese Zeit war historisch geprägt durch den Dreißigjährigen Krieg (1618 – 1648). Dieser führte zum Zerfall des Römischen Reiches und zur Entwicklung eines absolutistischen Territorialstaats. Das bedeutet, dass das Reich in einzelne Bereiche aufgeteilt war, in denen Fürsten herrschten.

Diese Ereignisse hatten verschiedene Auswirkungen auf das Lebensgefühl der Menschen. Einerseits riefen die schrecklichen Ereignisse ein alltägliches Todesbewusstsein hervor. Die Menschen waren sich sehr bewusst, dass das Leben jederzeit vorbei sein könnte. Somit entstand auch ein Gefühl von Lebenslust und Lebensgier. Die Menschen wollten die begrenzte Zeit bestmöglich ausnutzen. Gleichzeitig wurde der Tod allerdings nicht nur als Ende gesehen und mit Angst verbunden, sondern vielmehr sahen die Menschen darin eine Ankunft bei Gott. Während alles Menschliche, Irdische als vergänglich gesehen wurde, sahen sie die Beständigkeit im Jenseits. Das Diesseits war nur „Schein“ und das Jenseits „Sein“.

Themen und Motive

Literarisch wurde dieses Lebensgefühl in drei zentralen Motiven umgesetzt:

  • „memento mori“ (Bedenke, dass du sterben musst)
  • „carpe diem“ (Nutze den Tag)
  • „vanitas“ (Eitelkeit/Nichtigkeit und Vergänglichkeit von allem Irdischen)

Wie du der obigen Beschreibung schon entnehmen kannst, gibt es beispielsweise einen Kontrast von Leben und Tod, Diesseits und Jenseits oder Lebensgier und Todesbewusstsein. Diese Paare nennen wir Gegensatzpaare.

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