Lyrisches Ich

Einleitung

In den meisten Gedichten gibt es einen Sprecher, der seine subjektiven Empfindungen, Gefühle und Wahrnehmungen schildert. Dieser Sprecher wird „lyrisches Ich“ genannt. Du kannst zwischen einem expliziten und einem impliziten lyrischen Ich unterscheiden.

Explizites lyrisches Ich

Das explizite lyrische Ich erkennst du leicht daran, dass im Gedicht aus der Ich- oder Wir-Perspektive geschrieben wird. Außerdem werden Possessivpronomen wie „mein“, „dein“, „mir“ oder „unser“ verwendet. Auch wenn jemand mit „du“ angesprochen wird oder Wörter wie „dich“, „dein", „dir" auftauchen, kannst du das lyrische Ich als die Person erkennen, die jemanden anspricht.
Im Folgenden siehst du ein Beispiel für ein explizites lyrisches Ich. Die „Signalwörter“ für das lyrische Ich sind farbig markiert.

Beispiel

Lieblich murmelt meines Lebensquelle
Zwischen Rosenbüschen schmeichelnd hin,
Wenn ich eines Fürsten Liebling bin,
Unbeneidet auf der hohen Stelle;

Und von meiner stolzen Marmorschwelle
Güte nicht, die Herzenszauberin
Und die Liebe, aller Siegerin
Flieht zu einer Hütte oder Zelle;

Süßer aber schleicht sie sich davon
Wenn ich unter traurenden Ruinen
Efeugleich geschmiegt an Karolinen

Jetzt kostenfrei
in der App weiterlesen