In der Literatur spielte das literarische Motiv „unterwegs sein“ über die Jahrhunderte hinweg eine große Rolle. Ein literarisches Motiv ist ein thematisches Merkmal, das sich durch einen Text zieht und wiederholt auftritt oder auch in anderen Texten schematisch ähnlich verwendet wurde. Aber wieso wurde „unterwegs sein“ ein wichtiges Leitmotiv in der Literatur?
Achtung: Das Leitmotiv „unterwegs sein“ ist für dein Abitur besonders relevant. Auf dieses Thema solltest du deshalb einen Fokus legen.
Die Motivation für das Reisen hat sich seit dem Mittelalter stark entwickelt. Im Mittelalter reisten hauptsächlich Händler und Pilger. Das Reisen diente also einem Zweck.
Ab dem Humanismus wurde hingegen das Konzept der Bildungsreise bedeutsam. Ab dem 18. Jahrhundert wurde das Reisen und Unterwegssein als Prozess der Identitätsbildung verstanden. Die Menschen hofften darauf, ihre Persönlichkeit weiterzuentwickeln und neue Erkenntnisse zu erhalten.
Im 18. Jahrhundert wurden viele Reisen zu Fuß angetreten, was sehr lange dauerte. Außerdem wurden Transportmittel wie Kutschen und Schiffe verwendet. Das konnte sich ein Großteil der Gesellschaft allerdings nicht leisten. Das Reisen war zu dieser Zeit also bestimmten Gruppen vorbehalten.
Ab dem späten 19. Jahrhundert wurden neue Transportmittel entwickelt, wie zum Beispiel Autos, Eisenbahnen und irgendwann sogar Flugzeuge. Dadurch wurden Reisen für viele Menschen erst möglich.
